Parkett färben: für mehr Abwechslung in den vier Wänden

Sie haben Lust auf eine Veränderung Ihres Parkettbodens? Kein Problem. Dank verschiedener Möglichkeiten des Einfärbens können Sie Ihrem Bodenbelag einen neuen Anstrich verleihen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie das Parkett erst neulich verlegt haben oder es bereits seit mehreren Jahren genutzt wird. Werden Sie kreativ und gestalten Sie den Boden in einer Farbe Ihrer Wahl. So harmoniert selbst der Fußboden mit Ihrem persönlichen Einrichtungsstil. Wir verraten, was Sie über das Parkettfärben wissen sollten.

Welche Methoden gibt es?

Um die natürliche Holzfarbe zu verändern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick:

1

Beizen mit einem Lösemittel oder Wasserbeize

Beim Beizen wird das Holz gefärbt, ohne die Strukturen oder Eigenheiten des Materials zu beschädigen. Damit keine Kratzer entstehen, verwenden Sie am besten einen metallfreien Pinsel. Die Holzoberfläche sollte vorab etwas angefeuchtet werden. So wird die Holzbeize besser aufgenommen. Da Ihr Parkettboden nach dem Beizvorgang noch nicht vor Feuchtigkeit geschützt ist, empfehlen wir, den Boden abschließend zu versiegeln.

2

Kalken

Das Kalken ist eine sehr alte Vorgehensweise, um Parkett zu färben. Klassischerweise wird diese Variante bei Eichenholz angewendet. Bei anderen Holzarten ist das Kalken jedoch ebenfalls möglich.

Und so funktioniert’s: Zunächst werden die Holzporen durch das Streichen mit einer Drahtbürste in Faserrichtung geöffnet und ein Grundlack aufgetragen. Anschließend wird der Boden mit einer dicken Kalkpaste gefüllt. Nachdem die Paste getrocknet ist und Sie alle Überschüsse entfernt haben, imprägnieren Sie die Fläche mit einem Lack.

3

Räuchern

Bei dieser Methode wird der Holzfarbton durch eine chemische Säure-Basen-Reaktion verändert. Wie stark sich das Parkett färbt, hängt vom Gerbsäuregehalt ab. Da dieser auch innerhalb eines Holzstückes variieren kann, entsteht durch die Räucherung eine interessante Farbwelt. Durch die Betonung der natürlichen Holzstruktur erhält das Parkett einen rustikalen Charakter.

Die Räucherung kann einerseits als Kesselräucherung durchgeführt werden. Dabei werden einzelne Stücke den Ammoniakdämpfen in einem luftdichten Raum ausgesetzt. Das Räuchern kann andererseits auf der Baustelle stattfinden. Aus Behältern, die mit Salmiakgeist gefüllt sind, entweicht der Ammoniak und färbt den Parkettboden ein.

4

Farböle

Sogenannte Farböle enthalten feinste Farbpigmente, die in den Holzboden einziehen. Damit die Farbstoffteilchen gut aufgenommen werden, sollten Sie die Oberfläche vorher mit Schleifpapier der Körnung 100 bis 120 gleichmäßig anschleifen. Ein stimmiges Gesamtbild erreichen Sie, wenn Sie beim Feinschliff mit einem Schleifgitter arbeiten. Als Grundierung setzen Sie das Farböl ein. Nach 15 bis 30 Minuten Einwirkzeit können Sie das überschüssige Öl entfernen. Damit keine Abdrücke der Farbrolle zurückbleiben, polieren Sie den Boden mit einer Poliermaschine und einem weißen Pad.

Was muss ich beim Parkettfärben beachten?

  • Sorgfältig schleifen – insbesondere den Übergang vom Rand zur Fläche.
  • Lassen Sie keinen Überschuss stehen.
  • Bevor Sie den gesamten Parkettboden färben, sollten Sie die Farbwirkung an einem Probestück testen. Je nach Saugverhalten und Maserung des Holzbodens kann es bei unterschiedlichen Böden zu Farbabweichungen kommen.
  • Die zu bearbeitende Fläche muss sauber und frei von altem Parkettöl, Wachs, Silikon oder anderen haftungsmindernden Schichten sein.
  • Achten Sie vor dem Einfärben auf einen einheitlichen Feinschliff. Schleiffehler werden durch das Auftragen von Farbölen besonders hervorgehoben.

← Zurück zur Ratgeberübersichtsseite